Poschtab Büron

Unser Gemeindeinformationsblatt "Poschtab" erscheint 11mal jährlich. Es informiert über Gemeindeangelegenheiten und Vereinsanlässe, so auch über den Historischen Verein Büron.

 

Der Name "Poschtab" stammt aus der Zeit der Postkutschen. Wenn eine Postkutsche im Dorf ankam, herrschte dort wegen der vielen Leute, des Gepäcks und der Nachrichten Betriebsamkeit. Dieser Trubel führte dazu, dass man sagte "Da geht die Post ab". 

Historischer Verein Büron (HVB)

 

Dienststelle Hochschulbildung und Kultur

Archäologie

Libellenrain 15

6002 Luzern

 

Tatort Büron? – Ein keltischer Kriminalfall aus dem Gibelwald

Hoch über Büron, im Gibelwald, liegen sie heute gut versteckt, teilweise fast mit dem Gelände verschmolzen und von Auge auf Anhieb oft nicht erkennbar. Die Rede ist von den 2'600 jährigen keltischen Grabhügeln aus der frühen Eisenzeit. Obwohl schon seit über hundert Jahren bekannt, ist bis heute unklar, wie viele keltische Grabhügel sich insgesamt im Gibelwald befinden und was sich in den Grabhügeln genau verbirgt. Denn viele der Grabhügel weisen an ihrem höchsten Punkt einen sogenannten Raubtrichter auf – Spuren vergangener Schatzsuchen oder Sprengungen, bei denen der Hügelinhalt oft unwiederbringlich zerstört worden ist. So haben auch erst kürzlich mit Metalldetektoren ausgerüstete, illegale Schatzsucher, Raublöcher in einen der Hügel gegraben und ein mögliches Grab angeschnitten, so dass 2022/2023 eine Rettungsgrabung nötig war. Dabei wurde von der Kantonsarchäologie Luzern ein Grab mit einzigartigen Funden geborgen, die uns wertvolle Einblicke in die frühe Eisenzeit im Kanton Luzern ermöglichen. Es handelt sich dabei um die Bestattung eines jungen Mannes aus der Zeit um 600 v.Chr., mit reichen Gefäss- und Waffenbeigaben. Seine Knochen weisen Verletzungsspuren auf, die auf eine gewaltvolle Auseinandersetzung hindeuten. Aus diesem Grund wurde das Team des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Bern auf der Ausgrabung einbezogen.

 

 

Was erzählen uns die Knochen des Mannes aus dem Grabhügel? Wer war er, wie alt wurde er und wie ist er zu Tode gekommen? Mord und Totschlag oder einfach nur ein Unfall? Stammte er aus der Gegend um Büron oder ist er zugewandert? Wie wurde er bestattet? Handelt es sich um den einzigen Toten im Grabhügel? – Alles Fragen, auf die sich die Archäologie in Zukunft Antworten erhofft. Dazu sind jedoch eine fachgerechte Vorgehensweise, der Einbezug von Spezialisten und der Schutz der Grabhügel unerlässlich. Denn auch hundert Jahre nach ihrer Entdeckung und trotz zahllosen, durch Raubgrabungen verursachten Schädigungen ist das wissenschaftliche Potential der Gräber aus dem Gibelwald ungebrochen und dank neuer naturwissenschaftlichen Methoden grösser denn je.

Sie interessiert mehr über den keltischen Grabhügeln zu erfahren?

 

Wie bereits im letzten Poschtab publiziert, werden an unserer Generalversammlung, Gäste vom Kanton Luzern von der Dienststelle Archäologie, anwesend sein. Sie werden uns einen faszinierenden Einblick in die einzigartigen Funde auf unserem Gibelwald aus der Zeit um 600 v. Chr. geben und die Geschichte dieser Gräber und Völker näher erläutern. Es wird eine spannende Gelegenheit sein, mehr über die archäologischen Entdeckungen in unserer Region zu erfahren und die Bedeutung dieser Funde für unser Verständnis der Vergangenheit zu erkennen.

 

Reservieren Sie sich bereits jetzt diesen Termin, 09. November 2024, um an dieser informativen und aufschlussreichen Veranstaltung teilzunehmen. Die Veranstaltung ist öffentlich, und wir freuen uns, möglichst viele interessierte Besucher begrüssen zu dürfen. Nutzen Sie diese Chance, um mehr über die archäologische Arbeit und die beeindruckende Geschichte unserer Gegend zu erfahren.

 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und einen bereichernden Abend voller spannender Erkenntnisse und interessanter Diskussionen.

 

Mit historischen Grüssen

 

HVB-Vorstand